Unsere Partner
© ESCCAP Deutschland
Ein Wurmbefall kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Hunden haben. Es besteht zudem die Gefahr, dass sich TierhalterInnen über den Kontakt zu ihren Hunden beziehungsweise deren Kot anstecken. Um gesundheitlichen Problemen bei Tier und Mensch vorzubeugen, wird daher die regelmäßige Entwurmung von Hunden bzw. die Untersuchung von Kotproben empfohlen. Erfahren Sie hier, was es bei der Entwurmung Ihres Hundes zu beachten gilt.
Jeder Hund kann sich im Laufe seines Lebens mit einer Reihe von Wurmarten, die zu den sogenannten Endoparasiten zählen, infizieren. Die Rede ist von Parasiten, die unter anderem im Darm des Hundes leben und dort zu gesundheitlichen Problemen führen können. Eine Ansteckung droht bereits beim Spaziergang, wenn der Hund am Kot anderer Tiere schnüffelt oder Beutetiere verzehrt. Auch das Füttern mit rohem Fleisch kann eine Ansteckungsquelle sein. Es gilt: Die gesundheitlichen Gefahren eines Wurmbefalls sollten niemals unterschätzt werden! Dieser kann sich nämlich schädigend auf den Körper und das Immunsystem Ihres Hundes auswirken. In der Folge lassen sich beispielsweise Veränderungen im Blutbild feststellen, die Hinweise auf einen Infekt geben. Dazu zählen erhöhte Leberenzym-Werte und eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen. Betroffene Hunde leiden gegebenenfalls an Durchfall und Erbrechen, stumpfem Fell oder schuppiger Haut. Es kann zu Nährstoffmängeln und bei jungen Hunden zudem zu Wachstumsstörungen kommen. Welpen können aufgrund eines schweren Wurmbefalls sogar versterben. Zunehmend treten auch Infektionen mit Lungenwürmern auf, die teilweise schwer verlaufende Erkrankungen hervorrufen.
Je nach Wurmart besteht außerdem die Gefahr einer Übertragung auf den Menschen, was unter Umständen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führt. So kann es im Zuge einer Infektion mit Spulwürmern beispielsweise zur Schädigung der Nervenbahnen, Augen und/oder des Gehirns kommen. Dies sind alles gute Gründe dafür, Hunde regelmäßig zu entwurmen. Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Kot Ihres Hundes in regelmäßigen Abständen durch eine Tierärztin/einen Tierarzt auf Wurmeier und -larven untersuchen zu lassen. Durch diese Untersuchungsmethode können jedoch nicht alle Wurmarten festgestellt werden. Dies trifft beispielsweise auf den Hundehautwurm (Dirofilaria repens) zu. Für eine Diagnose bedarf es in diesem Fall einer Blutuntersuchung durch die Tierärztin/den Tierarzt. Übrigens: Werden im Kot Ihres Hundes keine Wurmeier oder -larven gefunden, bedeutet dies nicht automatisch, dass der Hund keine Würmer hat. Es besteht nämlich die Möglichkeit, dass trotz einer Infektion zum Zeitpunkt der Untersuchung noch keine Wurmeier mit dem Kot ausgeschieden werden, da die Entwicklung der Parasiten im Wirt in der Regel mehrere Wochen beansprucht. Teilweise scheiden die vorhandenen Würmer ihre Eier auch nur unregelmäßig aus. Ratsam ist es, den Kot für eine Untersuchung über mehrere Tage hinweg zu sammeln. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines Nachweises, sofern Ihr Hund tatsächlich infiziert ist. Für bestimmte Wurminfektionen wurde kürzlich neue, auf den Nachweis von Wurmbestandteilen im Kot (Antigen-Tests) beruhende und vergleichsweise sensitive Testverfahren für die Anwendung in der Praxis entwickelt. Dennoch bleibt der Nachweis einer Wurminfektion mittels Kotprobenuntersuchung bei bestimmten Wurmarten, vor allem bei verschiedenen Bandwurmarten, sehr unzuverlässig.
Wie häufig Sie Ihren Hund entwurmen beziehungsweise dessen Kot auf Würmer untersuchen lassen sollten, richtet sich auch nach seinen Gewohnheiten und Lebensumständen. So sollten Hunde, die Kontakt zu Artgenossen haben, nur unter Aufsicht ausgeführt, nicht zur Jagd genutzt werden und auch keine Beutetiere fressen, mindestens viermal im Jahr, sprich alle drei Monate, entwurmt oder auf Würmer untersucht werden. Wenn Ihr Hund Kontakt zu Artgenossen hat, ohne Aufsicht Auslauf erhält, für die Jagd eingesetzt wird oder selbst jagt und seine Beute verzehrt, sollten Sie ihn nach Möglichkeit einmal im Monat entwurmen oder seinen Kot auf Wurmeier untersuchen lassen.
Verschiedene Faktoren führen dazu, dass eine engmaschigere Entwurmung beziehungsweise Kotuntersuchung notwendig werden kann. Dies gilt beispielsweise für Hunde, die ins Ausland reisen, oder Hunde, die mit rohem Fleisch gefüttert werden. Erhält Ihr Hund rohes Fleisch zu fressen, so empfiehlt sich eine Behandlung gegen Bandwürmer im Abstand von sechs Wochen. Durch Gefrierbehandlung des Fleisches lässt sich jedoch die Gefahr einer Wurmübertragung ausschließen. Auch Welpen und trächtige oder säugende Hündinnen sollten nach einem speziellen Behandlungsschema entwurmt werden. Näheres zur Entwurmung von Welpen und trächtigen oder säugenden Hündinnen erfahren Sie im Kapitel „Was ist bei der Entwurmung von Welpen und trächtigen oder säugenden Hündinnen zu beachten?“.
Wie oft ein Hund entwurmt beziehungsweise sein Kot auf Würmer untersucht werden sollte, können Sie außerdem unserem Flyer Wie oft muss ich mein Tier entwurmen? entnehmen.
Welpen haben grundsätzlich ein hohes Risiko, sich bereits sehr früh mit Spulwürmern zu infizieren. Zu einer Ansteckung kann es noch vor der Geburt in der Gebärmutter oder nach der Geburt über die Aufnahme von Muttermilch kommen. Der Hundespulwurm (Toxocara canis) kann bei Welpen zu respiratorischen, sprich die Atemwege betreffenden, Symptomen sowie zur Abmagerung und einem aufgetriebenen Bauch führen. Weitere Beschwerden können ungeformter und schleimiger Kot sein. Aus diesem Grund sollten Welpen bereits im Alter von zwei Wochen unter Verwendung eines geeigneten Präparates erstmalig gegen Spulwürmer behandelt werden. Diese Behandlung ist im Abstand von zwei Wochen bis etwa zwei Wochen nach Absetzen der Welpen von der Muttermilch zu wiederholen. Auch das Muttertier sollte zum Zeitpunkt der ersten Behandlung der Welpen gegen Spulwürmer behandelt werden. Weitere Informationen zur Entwurmung von Welpen und trächtigen oder säugenden Hündinnen erhalten Sie in unserer ESCCAP-Empfehlung zur Entwurmung von trächtigen und säugenden Hündinnen sowie von Hundewelpen.
Einige HundebesitzerInnen haben die Sorge, dass häufige Entwurmungen ihrem Hund schaden könnten. Diese Sorge ist natürlich verständlich, aber in der Regel unbegründet. Dazu sollte man wissen, dass die in der Wurmkur enthaltenen Wirkstoffe entweder zielgerichtet gegen bestimmte Strukturen wie sie in Würmern vorkommen wirken. Im Körper von Haustieren und Menschen sind diese Strukturen kaum bis gar nicht vorhanden oder so anders ausgeprägt, dass die Wirkstoffe mit ihnen nicht entsprechend reagieren. Somit ist mit negativen Auswirkungen durch eine Entwurmung für gewöhnlich nicht zu rechnen. Treten doch einmal Nebenwirkungen auf, handelt es sich typischerweise um vorübergehende Verstimmungen des Magen-Darm-Trakts, die mit solchen Verstimmungen zu vergleichen sind, die beispielsweise durch die Aufnahme von verdorbenem Futter entstehen.
Um Hunde auf natürliche Weise vor einem Wurmbefall zu schützen, greifen einige HundebesitzerInnen auf sogenannte „Hausmittel“ zurück. Immer wieder stößt man dabei auf „Hausmittel“ wie Kokosöl, Zwiebeln oder Knoblauch. Was gut gemeint ist, kann Hunden jedoch schaden und zu Allergien oder Vergiftungen führen. Außerdem liegen für die Wirksamkeit solcher „Hausmittel“ bislang keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor. Den besten und sichersten Schutz bieten daher speziell für Hunde zugelassene Präparate. Lassen Sie sich von Ihrer Tierärztin/Ihrem Tierarzt beraten, welches Mittel für Ihren Hund am besten geeignet ist.
Wirkverluste bei Wurmkuren für Hunde treten nicht oder nur sehr selten auf. Bislang sind bei Hunden nur wenige Verdachtsfälle z. B. aus Australien bekannt, in denen Hakenwürmer auf einen Wirkstoff nicht mehr empfindlich reagiert haben sollen. In jüngerer Vergangenheit wurde über mehrere Fälle von Wurmmittelresistenzen in den USA berichtet. Aus Europa liegen bisher keine derartigen Befunde vor. Derartige Wirkverluste bei Wurmkuren sind bislang insbesondere bei Schafen und Pferden bekannt, die in großen Gruppen gehalten werden. Auf Grundlage dieser Beobachtungen wird angenommen, dass die Gefahr einer Resistenzentwicklung in großen Hundebeständen (z. B. Zucht, Tierheim) durchaus eine Gefahr darstellt. Um einer Resistenzentwicklung in großen Beständen vorzubeugen wird daher empfohlen, die Bekämpfung der Parasiten sorgsam zu planen, verwendete Wirkstoffe von Zeit zu Zeit zu wechseln und auch die Untersuchung von Kot mit einzubeziehen.
Eine Wurmkur für Ihren Hund erhalten Sie beispielsweise in einer tierärztlichen Praxis oder Klinik. Vor Ort können Sie zudem erfragen, welche Wurmkur für Ihren Hund am besten geeignet ist und in welchen Abständen Sie ihn entwurmen sollten. Dabei stehen Ihnen verschiedene Verabreichungsformen wie (Kau-)Tabletten, Pasten oder Spot-Ons zum Auftragen auf die Haut zur Verfügung.
Stand: Dezember 2020
Diese Themen könnten Sie auch interessieren:
© ESCCAP Deutschland