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Milben sind sehr kleine Schädlinge (Ektoparasiten), die zu den Spinnentieren zählen. Je nach Art, befallen Milben bei der Katze unterschiedliche Körperregionen, etwa die Ohren, die Nase oder andere dünn behaarte Hautstellen. Während manche Milben mit bloßem Auge gerade noch erkennbar sind, lassen sich andere nur unter dem Mikroskop betrachten. Einige Milben, die bei Katzen vorkommen, leben in der Haut, manche jedoch auch auf der Oberfläche oder im Fell von Katzen. Häufig stecken sich Katzen mit Milben im Kontakt mit anderen Tieren an. Nicht alle Milben bei Katzen sind wirtspezifisch, d. h. sie können auch andere Haustiere wie Hunde oder Kaninchen und sogar den Menschen befallen.
Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Milbenarten bei der Katze, zu den wichtigsten zählen folgende:
Notoedres-Milben
Diese Milben sind sehr wirtsspezifisch und kommen überwiegend bei Katzen vor. In seltenen Fällen können sich aber auch andere Haustiere oder auch Menschen mit dieser Milbe anstecken. Ein Befall ist hochansteckend und die Übertragung erfolgt über den Körperkontakt von einem Tier auf das andere oder durch Milben in der Umgebung. Typische Symptome bei Notoedres-Milbenbefall bei Katzen sind starker Juckreiz und schuppige, krustige Hautveränderungen, besonders im Bereich der Ohren, an Gesicht und Hals sowie manchmal auch an Pfoten oder weiteren Körperstellen.
Ohrmilben (Otodectes-Milben)
Ohrmilben kommen bei Katzen und auch bei Hunden vor. Wie der Name vermuten lässt, leben diese Milben im Ohr, genauer gesagt im äußeren Gehörgang. Daher führt ein Ohrmilbenbefall zu einer Entzündung des Gehörgangs, die meist mit starkem Juckreiz und häufigem Ohrenschütteln einhergeht. Braune, kaffeesatzartige Beläge im Gehörgang sind ein typischer Hinweis auf einen Ohrmilbenbefall bei der Katze. Auch die Ohrmilben selbst sind als kleine weiße Pünktchen zu erkennen.
Pelzmilben (Cheyletiellen)
Pelzmilben oder auch Cheyletiellen sind bis zu einem halben Millimeter groß und daher mit bloßem Auge als weißliche Pünktchen zu erkennen. Anders als die meisten anderen Milben leben sie im Fell von Katzen. Auch Hunde können von Pelzmilben befallen sein. Meist stecken sich Tiere untereinander an. Schuppige Haut und Juckreiz können auf den Befall, die Cheyletiellose, hinweisen.
Grabmilben (Sarcoptes-Milben)
Sarcoptes-Milben kommen bei Katzen sehr selten vor, sie befallen hauptsächlich Hunde. Die Milben graben Gänge in die oberen Hautschichten ihres Wirts. In der Regel sind Sarcoptes-Milben aufgrund ihrer geringen Größe nur unter dem Mikroskop zu erkennen. Ein Befall macht sich an typischen Hautveränderungen bemerkbar, vor allem an den Ohren, im Gesicht, am Bauch sowie an Ellbogen- und Sprunggelenken.
Grasmilben/Herbstgrasmilben
Herbstgrasmilben bei Katzen und Hunden sind recht bekannt, da sie häufig vorkommen. Die kleinen rostroten Grasmilben, von denen lediglich die Larvenstadien parasitisch leben, kommen besonders im Früh- und Spätsommer vor. Im Gegensatz zu den meisten anderen Milbenarten, wandern Herbstgrasmilben nicht von Tier zu Tier. Die Larven befinden sich auf Pflanzen, z. B. in Wiesen, und wandern von dort auf ihren Wirt. Daher sind alle bodennahen Körperregionen, besonders die Pfoten sowie auch Brust und Bauch bei Katzen von den blutsaugenden Herbstgrasmilben betroffen. Ein Befall mit Grasmilben bei der Katze macht sich besonders durch starken Juckreiz an diesen Körperstellen bemerkbar.
Haarbalg-Milbe (Demodex-Milbe)
Haarbalg-Milben oder auch Demodex-Milben bei Katzen sind sehr selten. Wenn ein Befall mit Haarbalg-Milben bei der Katze vorkommt, tritt er meist im Zusammenhang mit Erkrankungen auf, die das Immunsystem der Katze schwächen, zum Beispiel Diabetes mellitus, Krebserkrankungen, Leukose (FeLV) oder bei einer Infektion mit dem Immunschwächevirus FIV.
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Manche Milben führen bei Katzen zu so typischen Beschwerden, dass sie bereits an eine bestimmte Milbenart denken lassen. Bei Milben, die aufgrund ihrer Größe schon mit bloßem Auge erkennbar sind, z. B. Herbstgrasmilben oder Ohrmilben, ist die Diagnose meist einfach. Um Milben festzustellen, die in der Haut von Katzen leben, entnehmen TierärztInnen häufig eine Hautprobe (Hautgeschabsel) aus einem betroffenen Bereich. TierärztInnen schaben dazu mit einer Skalpellklinge vorsichtig etwas von der Hautoberfläche ab, und betrachten die Probe anschließend unter dem Mikroskop. Da jede Milbenart ein typisches Aussehen aufweist, ist es auf diese Weise möglich, eine genaue Diagnose zu stellen.
Während manche Milben überwiegend Katzen befallen, gibt es andere Milbenarten, mit denen sich auch Menschen bei befallenen Katzen anstecken können. Eine gewisse Ansteckungsgefahr für Menschen besteht zum Beispiel bei Katzen mit Sarcoptes- oder Notoedres-Räude. Ohrmilben bei Katzen sind für Menschen in seltenen Fällen ansteckend. Pelzmilben können von befallenen Katzen auf ihre BesitzerInnen übertragen werden und juckende Hautentzündungen hervorrufen. Zwar können auch Grasmilben beim Menschen zu Beschwerden führen, sie gelangen jedoch nicht vom Tier auf ihre BesitzerInnen, sondern direkt aus der Umgebung, in der die Larven vorkommen.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, auf eine sorgfältige Hygiene zu achten, wenn eine Katze von Milben befallen ist. Dazu gehören etwa regelmäßiges Händewaschen, häufiges Staubsaugen und Reinigen aller Gegenstände und Textilien, mit denen die Katze in Kontakt kommt. TierbesitzerInnen, die auffällige Hautveränderungen an sich feststellen, sollten sich stets an eine Hautärztin/einen Hautarzt wenden.
Auch wenn manche TierhalterInnen auf Hausmittel bei Milben schwören, z. B. bestimmte Öle oder Zitrone: Fakt ist, dass es keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit ihrer Anwendung gegen Milben gibt. Gegen den Einsatz von Hausmitteln spricht zudem, dass Katzen durch den Milbenbefall oft unter Hautentzündungen und starkem Juckreiz leiden. So können sich leicht zusätzliche Infektionen bilden, z. B. mit Bakterien oder Pilzen, die nur eine Tierärztin/ein Tierarzt behandeln kann.
Katzen mit Verdacht auf Milben sollten bald einer Tierärztin/einem Tierarzt vorgestellt werden. Bestimmte Wirkstoffe, die in Form von Sprays, Spot-ons, Shampoos oder Salben eingesetzt werden, bekämpfen die Milben. Zusätzlich kann die Tierärztin/der Tierarzt ein juckreizstillendes Mittel verabreichen. Ist die Haut zudem mit Bakterien oder Pilzen infiziert, sind weitere Medikamente notwendig, damit die Haut heilen kann.
Viele Präparate, die auch vor anderen Ektoparasiten wie Zecken und Flöhen schützen, bieten auch einen Schutz vor Milben. TierärztInnen können KatzenhalterInnen beraten, welches Mittel im Einzelfall geeignet ist. Falls sich mehrere unterschiedliche Tierarten im Haushalt befinden, die gegen Milben behandelt werden müssen, ist bei der Behandlung Vorsicht geboten: Bestimmte Medikamente gegen Ektoparasiten bei Hunden, können für Katzen und andere Tiere giftig sein. Daher sollte immer ein Präparat verwendet werden, das für die jeweilige Tierart zugelassen ist und dessen Dosierung dem individuellen Körpergewicht des Tieres entspricht.
Stand: Februar 2023
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