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Läuse kommen beim Hund in Deutschland erheblich seltener vor als Flöhe. Beide Parasiten (Ektoparasiten) verursachen beim Vierbeiner jedoch einen starken Juckreiz und können unter anderem zu Hautschäden führen. Wie Sie einen Lausbefall Ihres Hundes erkennen und was Sie über Läuse beim Hund wissen sollten, erfahren Sie hier.
Grundsätzlich kommen Läuse nur bei Hunden vor, nicht aber bei Katzen. Flöhe hingegen können auch bei Katzen auftreten. Sowohl Läuse als auch Flöhe gehören zu den sogenannten Ektoparasiten, die Hunde befallen können. Während bei Hunden ein Flohbefall in Deutschland wesentlich häufiger auftritt als ein Lausbefall, gilt dies nicht für alle Länder. In bestimmten europäischen Regionen, etwa in Skandinavien, sind Läuse bedeutende Ektoparasiten bei Hunden, während ein Flohbefall in diesen Ländern kaum vorkommt.
Bild: Hundelaus (Linognathus setosus) von Kaumet CC-BY-SA-3.0-migrated
Läuse beim Hund
Läuse sind kleine, um die 1,5 Millimeter lange und mit dem bloßen Auge sichtbare Insekten mit stechenden Mundwerkzeugen. Sie saugen das Blut des Hundes und verursachen damit Hautschäden. Die Übertragung findet durch direkten Kontakt mit einem von Läusen befallenen Tier statt oder auch indirekt über Gegenstände wie Bürsten oder Kämme sowie Schlafplätze. Läuse übertragen keine Krankheiten, können aber bei starkem Befall zu Hautinfektionen und kahlen Stellen im Fell führen.
Bild: Ctenocephalides felis, weiblich von Katja ZSM CC-BY-SA-3.0
Flöhe beim Hund
Flöhe sind ebenso kleine, 1 bis 6 Millimeter lange Insekten, die ebenfalls Mundwerkzeug aufweisen, mit dem sie die Haut durchdringen und Blut saugen können. Im Gegensatz zu Läusen besitzen sie jedoch kräftige Hinterbeine, mit denen sie springen können. Flöhe sind wenig wirtsspezifisch, das bedeutet, dass eine bestimmte Flohart unterschiedliche Säuger wie Hunde, Katzen, Igel oder Menschen befallen kann. Die häufigste Flohart bei Hunden, Katzen und als Heimtier gehaltenen kleinen Säugern wie Kaninchen oder Frettchen ist der Katzenfloh (Ctenocephalides felis). Die Übertragung kann wie bei Läusen direkt (von einem befallenen Tier) oder indirekt (über Gegenstände) erfolgen. Ein wichtiger Unterschied zu Läusen ist jedoch, dass Flöhe Krankheitserreger oder Parasiten übertragen können wie Bandwürmer, Rickettsien oder die Erreger der Katzenkratzkrankheit (Bartonellen). Darüber hinaus können Flöhe auch die sogenannte Flohspeichelallergiedermatitis (FAD) verursachen.
Ähnliche Parasiten, die auch vergleichbare Symptome hervorrufen können, sind Haarlinge. Mehr zu dem Thema finden Sie hier: Haarlinge beim Hund.
Ein Befall mit Läusen ist in der Regel durch ein schlecht gepflegtes Fell gekennzeichnet. Oft sind Lauseier (Nissen) an den Haaren oder ausgewachsene Läuse im Fell sichtbar. Die Folge können entzündete Hautstellen (Ekzeme) mit Krusten und Haarausfall sein. Da Lausbefall in den meisten Fällen Juckreiz auslöst, kann Ihr Hund unruhig oder gereizt wirken und sich vermehrt kratzen. Ein Lausbefall lässt sich durch sorgfältiges Absuchen und den Nachweis ausgewachsener Parasiten oder deren Nissen im Fell feststellen (beispielsweise durch Auskämmen mit einem Floh- oder Läusekamm). Das ausgekämmte Material kann vom Tierarzt / von der Tierärztin mikroskopisch untersucht werden.
Abbildung: Nissen im Fell. Bildnachweis: Photo courtesy of Department Infectious Diseases and Immunology, Faculty of Veterinary Medicine, Utrecht University.
Die direkten Hautschäden durch Läuse sind selten problematisch, können jedoch durch nachfolgende Entzündungen gravierend werden. Ein sehr starker Befall mit Läusen kann außerdem, vor allem bei Welpen, zu einer Blutarmut führen.
Besonders häufig betroffen sind junge oder immungeschwächte sowie alte Hunde. Aufgrund des ungepflegten Fells sind Streuner oder auch Jagdhunde, wegen ihres vermehrten Kontakts zu lausbefallenen anderen Hunden oder zu Fuchsbauten, häufiger von Läusen befallen.
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Da Läuse wirtsspezifisch sind, also in der Regel ihrem Wirt treu bleiben, sind Läuse vom Hund nur unter Vierbeinern übertragbar. Menschen oder andere Tiere sind nicht gefährdet.
Menschen werden überwiegend von Kopfläusen befallen, seltener von Filzläusen oder Kleiderläusen. Oft hört man von Fällen von Kopflausbefall bei Kindern in Kindergärten oder Schulen. Ist dies der Fall, sollte das Gesundheitsamt informiert werden. Ihr Hund hat in diesem Fall jedoch nichts zu befürchten, denn auch diese Läuse bleiben ihrem Wirt treu.
Wenn es um einen Parasitenbefall wie Läuse beim Hund geht, hört und liest man vor allem im Internet viel von Hausmitteln wie Kokosöl als natürliches Mittel, um die Plagegeister loszuwerden. Doch zur Wirkung dieser „Hausmittel“ gibt es keinerlei wissenschaftliche Erkenntnisse. Viele Hausmittel sind sogar schädlich für Ihren Hund und können unter anderem Allergien auslösen oder Vergiftungen verursachen. Nur zugelassene, geprüfte Tierarzneimittel bieten einen sicheren Schutz. Am besten lassen Sie sich von Ihrer Tierärztin / Ihrem Tierarzt beraten, welches Mittel für Ihr Tier am besten geeignet ist.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund Läuse hat, sollten Sie Ihre Tierärztin / Ihren Tierarzt aufsuchen. Hunde mit Lausbefall sollten mit einem entsprechend wirksamen Medikament behandelt werden, bis der Befall komplett abgeklungen ist. Dieses Medikament verschreibt Ihnen Ihre Tierärztin / Ihr Tierarzt. Parallel sollten Schlaf-, Liege- und Lieblingsplätze sowie Gegenstände wie Bürsten und Kämme nach tierärztlicher Anweisung gereinigt werden.
Stand: September 2018
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