Unsere Partner
© ESCCAP Deutschland
Einleitung
Welche Symptome zeigen Hunde mit Pilzbefall?
Wie werden Hautpilze diagnostiziert?
Wie wird Hautpilz beim Hund behandelt?
Können Hausmittel gegen Hautpilze helfen?
Wie kann man einem Pilzbefall beim Hund vorbeugen?
Können Hautpilze vom Hund auf den Menschen übertragen werden?
Wie lange ist der Hautpilz ansteckend?
Ein Hautpilz beim Hund kann sehr unangenehm sein – für das betroffene Tier, unter Umständen aber auch für seine Halterin/seinen Halter. Denn die Pilze können auch auf den Menschen übertragen werden (Zoonose). Hier geben wir Ihnen Informationen, wie Sie Ihre Tiere und sich selbst sachgerecht vor Hautpilzen schützen beziehungsweise betroffene Tiere erfolgreich behandeln können.
Hautpilze werden durch winzig kleine, für das bloße Auge unsichtbare Teilchen übertragen, sogenannte Sporen. Infektiöses Material besteht aus kleinen Haarteilen, die mit Pilzpartikeln besetzt sind. Setzen sich die Sporen auf der Haut fest, kann daraus eine Pilzerkrankung entstehen. Dabei sind besonders verhornte Hautgebilde häufig besiedelt.
Hautpilze beim Hund (medizinisch auch Dermatophyten) entwickeln sich in Haut und Haaren und verursachen Hautveränderungen, die sich oft als kreisrunde Rötungen und/oder kreisrunder Haarausfall äußern (Alopezie), sowie Juckreiz. Die entsprechende Erkrankung bezeichnet man dann als Dermatophytose.
Grundsätzlich sind alle Hunde für Hautpilze empfänglich, das Risiko steigt aber bei folgenden Faktoren:
Eine Pilzerkrankung beim Hund präsentiert sich üblicherweise als fleckförmiger Haarausfall (Alopezie) im Gesichtsbereich, an den Ohren oder Vordergliedmaßen. In der Regel besteht kein Juckreiz, doch einige Tiere können einen mäßigen bis intensiven Juckreiz aufweisen. Seltener kommt es zu Entzündungen des Haarbalgs (Follikulitis) oder kleinen Hautbläschen.
Informationen rund um das Thema Parasiten erhalten TierhalterInnen, TierärztInnen und Tiermedizinische Fachangestellte auch im kostenlosen ESCCAP-Newsletter. Hier klicken und abonnieren.
Rein optisch ist eine Dermatophytose nur schwer zu unterscheiden von anderen Hauterkrankungen. Besteht der Verdacht auf eine Hautpilzerkrankung beim Hund, muss dies eine Tierärztin/ein Tierarzt anhand von Fell- und Hautproben sicher abklären. Dazu stehen verschiedene Diagnosemethoden zur Verfügung, am zuverlässigsten ist dabei eine Kombination aus mehreren, darunter
Unter Umständen kann die Tierärztin/der Tierarzt in seiner Praxis sofort eine klare Diagnose stellen und direkt klären, ob es sich um einen Befall mit Hautpilzen handelt. Manchmal aber müssen ergänzend Untersuchungen von Fell- und/oder Hautproben in einem spezialisierten Labor vorgenommen werden, dafür werden die Fell- und/oder Hautproben eingesendet. Bis ein endgültiges Ergebnis vorliegt, kann es einige Wochen dauern.
Die Behandlung gegen Hautpilze basiert auf drei Pfeilern:
1. Das Tier wird „systemisch“ behandelt, d. h. es bekommt eine Spritze und/oder Medikamente zur Eingabe über das Maul (sogenannte Antimykotika). Die Hautpilze werden damit „von innen heraus“ bekämpft.
2. Gleichzeitig wird die Haut „lokal“ behandelt, d. h. das Fell und die Haut werden äußerlich mit Medikamenten gewaschen und/oder eingerieben. Diese äußere Behandlung beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Behandlung sichtbar betroffener Bereiche, sondern schließt den gesamten Tierkörper ein. Sie sollte über den gesamten Behandlungszeitraum mindestens zweimal in der Woche durchgeführt werden.
3. Das Scheren des Fells, vor allem bei stark infizierten Tieren, kann den Erfolg der äußeren Behandlung unterstützen, da es die Anwendung und das Eindringen der Wirkstoffe erleichtert.
Die Behandlung gegen Hautpilze beim Hund verfolgt das Ziel, die Krankheitsdauer zu verkürzen und eine Ausbreitung in der Umgebung und Übertragung auf weitere Tiere und den Menschen zu verhindern. Daher sollten HundebesitzerInnen gleichzeitig die Umgebung des Tieres sowie Gegenstände, mit denen das Tier Kontakt hat, desinfizieren, um eine Neu-Ansteckung zu verhindern. Auch sollten betroffene und nicht-betroffene Tiere getrennt gehalten werden.
Immer wieder finden sich im Internet Tipps zu Hausmitteln, um Pilze zu behandeln. Von Teebaumöl, Kokosöl über Joghurt und Knoblauch bis hin zu Essig ist so ziemlich alles zu finden. Fakt ist: Zur Wirkung dieser „Hausmittel“ gibt es keinerlei wissenschaftliche Erkenntnisse! Im Gegenteil: Vieles davon ist sogar schädlich für Ihren Hund und kann Allergien oder Vergiftungen verursachen. Nur zugelassene, geprüfte Tierarzneimittel bieten einen sicheren Schutz: Eine Behandlung gegen Hautpilze sollte also ausschließlich durch eine Tierärztin/einen Tierarzt erfolgen.
Das Risiko einer Hautpilzinfektion ist für Welpen sowie alte und geschwächte Tiere am größten. Dennoch kann sich jedes Tier jederzeit anstecken. Deshalb sollte man jeden Hund vor einem Befall mit Hautpilzen schützen. Einige Vorsichtsmaßnahmen:
Manche Hautpilze haben zoonotisches Potenzial, das heißt, sie können sowohl Hunde als auch Menschen befallen. Um sich selber vor einer Ansteckung mit Hautpilzen durch ein Haustier zu schützen, gelten grundsätzlich folgende Regeln:
Sporen verbreiten sich sehr leicht und die Pilzpartikel können bei optimalen Bedingungen über Jahre hinweg ansteckend bleiben. Umso wichtiger ist es, bei einem Befall sowohl die Umgebung als auch alle Gegenstände, mit denen der Hund in Kontakt war (Körbchen, Spielzeug) zu desinfizieren.
Die ESCCAP-Information für TierhalterInnen „Empfehlung zur Bekämpfung von Hautpilzen“ finden Sie hier auch als PDF zum Download.
Stand: September 2018
Diese Themen könnten Sie auch interessieren:
© ESCCAP Deutschland