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Die Tritrichomonas-Infektion ist eine unter Katzen ansteckende Erkrankung, die zu Durchfällen führt. Lesen Sie hier, wie sich Katzen mit dem Erreger anstecken und wie die Erkrankung diagnostiziert und behandelt wird. Erfahren Sie außerdem, mit welchen Hygienemaßnahmen sich eine Übertragung vermeiden lässt.
Der Erreger Tritrichomonas foetus ist ein einzelliger Parasit, der bei Katzen zu Durchfallerkrankungen führt. Auch bei Hunden wurde der Erreger bereits vereinzelt nachgewiesen. Für den Menschen besteht hingegen keine Ansteckungsgefahr.
Bei der Katze führen Schmierinfektionen zur Ansteckung mit T. foetus.
Katzen stecken sich vor allem an, wenn sie die mit dem Kot infizierter Tiere ausgeschiedenen Tritrichomonas-Stadien oral aufnehmen. Teilweise kommt es auch durch den direkten Tierkontakt zur Übertragung.
Ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht im Übrigen dort, wo viele Katzen zusammenleben beziehungsweise aufeinandertreffen. Das ist etwa in Katzenpensionen, Tierheimen oder Zuchten der Fall.
Hat sich eine Katze mit dem Erreger angesteckt, hält die Erkrankung für gewöhnlich mehrere Wochen oder Monate lang an.
Bei ausgewachsenen Katzen verläuft eine Infektion mit T. foetus häufig unbemerkt. Das heißt, dass diese Katzen keine Krankheitsanzeichen entwickeln, den Erreger aber trotzdem in sich tragen und ausscheiden.
Sie stellen somit eine mögliche Ansteckungsquelle für ihre Artgenossen dar. In erster Linie kommt es bei Katzenwelpen und jungen Katzen zu Krankheitsfällen.
Tritrichomonas foetus kann bei Katzen zu folgenden Symptomen führen:
Erfolgt keine sachgemäße Behandlung der betroffenen Katze, führt dies für gewöhnlich zu einer sogenannten persistierenden Infektion. In solchen Fällen lässt der Durchfall möglicherweise spontan nach und die Katze erscheint zunächst genesen. Nach einer gewissen Zeit kommt es jedoch zu erneuten Schüben. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Katze Stress ausgesetzt ist.
Zum Nachweis von Tritrichomonas foetus untersucht die Tierärztin oder der Tierarzt den Kot der erkrankten Katze, indem zunächst eine Vermehrung des Erregers in einem Kultursystem erfolgt. Hierzu ist frischer Kot erforderlich.
Die Diagnose wird erleichtert, indem drei Kotproben über eine Zeitspanne von drei bis fünf Tagen untersucht werden. Grund hierfür ist, dass die Ausscheidung des Parasiten unregelmäßig, sprich mit Unterbrechungen erfolgen kann.
Im Falle einer Infektion mit Tritrichomonas foetus behandeln TierärztInnen die Katze mit einem geeigneten Medikament, das den Erreger abtötet. Zum Einsatz kommt der Wirkstoff Ronidazol (nach Umwidmung durch die Tierärztin oder den Tierarzt) einmal täglich über eine Zeitspanne von 14 Tagen.
Zu den möglichen Nebenwirkungen des Medikaments zählen:
Eine entsprechende Überwachung der Katze während der Behandlung ist daher wichtig.
Zwei Wochen sowie 20 Wochen nach Behandlungsende führt die Tierärztin oder der Tierarzt Kontrolluntersuchungen durch, um festzustellen, ob die Therapie gegen Tritrichomonas foetus erfolgreich war oder, ob die Katze den Parasiten weiterhin ausscheidet.
Wo viele Katzen zusammenleben (zum Beispiel in Tierheimen, Tierpensionen oder Katzenzuchten), treten erneute Ansteckungen besonders häufig auf. Erkrankte Tiere sind daher zunächst vom Rest der Gruppe zu isolieren. Es empfiehlt sich außerdem, auch die übrigen Katzen auf den Erreger zu testen und diese im Falle einer Infektion ebenfalls zu behandeln und zu isolieren.
Bei einer Tritrichomonas-Infektion mit akutem Durchfall, raten TierärztInnen bei Bedarf auch zu einer angepassten Ernährung (Schonkost) Ihrer Katze. Lassen Sie sich dazu in Ihrer Tierarztpraxis beraten!
Damit sich T. foetus nicht auf weitere Katzen im Haushalt überträgt, empfehlen ExpertInnen, neben der Isolation infizierter Katzen zusätzlich auf geeignete Hygienemaßnahmen zu achten. Zu den von ExpertInnen empfohlenen Maßnahmen zählen:
Weitere Informationen über die Tritrichomonose bei Katzen sowie deren Behandlung erhalten Sie in der ESCCAP-Empfehlung Nr. 6: „Bekämpfung von intestinalen Protozoen bei Hunden und Katzen“.
Stand: Juni 2023
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