Am 16. Juli 2015 wurde ESCCAP Deutschland als Verein gegründet.
Als Vorstand wurden gewählt:
– Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna als 1. Vorsitzender
– Prof. Dr. Barbara Kohn als 2. Vorsitzende
– Dr. Ard Nijhof als Schriftführer
Am 16. Juli 2015 wurde ESCCAP Deutschland als Verein gegründet.
Als Vorstand wurden gewählt:
– Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna als 1. Vorsitzender
– Prof. Dr. Barbara Kohn als 2. Vorsitzende
– Dr. Ard Nijhof als Schriftführer
Was tun, wenn der Vierbeiner immer wieder mit Zecken aus dem eigenen Garten kommt? Folgende Tipps helfen, Zecken auf dem Grundstück zu bekämpfen:
In Deutschland treten durch den Fuchsbandwurm derzeit etwa 30 Neuerkrankungen jährlich beim Menschen auf. Dabei liegt die Infektion mit dem Erreger bei heute festgestellten Erkrankungen oft 15 und mehr Jahre zurück.
Während WissenschaftlerInnen früher vor allem vor dem Verzehr von Waldfrüchten warnten, weiß man heute, dass eine Infektion auch durch Ansteckung von Hund und Katze und durch das Einatmen getrockneten Fuchskotes möglich ist. Besonders gefährdet sind daher LandwirtInnen, FörsterInnen und HundebesitzerInnen in ländlichen Gegenden. Das könnte sich allerdings ändern, denn der Fuchs ist längst mitten in der Gesellschaft angekommen und besiedelt die Städte. Hier wäre ein Eintrag der Eier in die Wohnung auch über die Schuhe denkbar. ForscherInnen der Arbeitsgruppe Wildbiologie und Wildtiermanagement der TU München plädieren nun dafür, die Füchse zum Schutz des Menschen flächendeckend zu entwurmen. In einem Pilotversuch fanden sie heraus, dass etwa 40 bis 50 Prozent der Füchse infiziert sind. Sie konnten durch regelmäßige Entwurmungen diese Rate auf weniger als ein Prozent und später sogar unter die Nachweisgrenze senken. Erfolgt sind diese Entwurmungen wie einst auch die Tollwutimpfung der Füchse. Die ForscherInnen warfen für Mensch und Haustiere ungefährliche Köder vom Flugzeug ab beziehungsweise legten sie in besiedelten Gebieten von Hand aus. Leider sind für einen Erfolg häufige Wiederholungen nötig, so dass die Kosten höher sind. Andreas König, Leiter der Pilotstudie, hält sie mit etwa 1,75 Euro pro EinwohnerInnen dennoch für vertretbar, schließlich schütze die Maßnahme den Menschen vor einer potenziell tödlichen Krankheit. Die zweite Möglichkeit, um das Risiko für den Menschen zu mindern, ist mittlerweile kaum noch umsetzbar. Dafür müsste man nämlich die Fuchsbestände besonders im stadtnahen Raum erheblich dezimieren, was nur über massive Bejagung möglich wäre. Diese würde jedoch, seit Mensch und Fuchs harmonisch nebeneinander leben, in der Bevölkerung wohl auf wenig Akzeptanz stoßen. Hoffnung gibt es aber auch aus einer anderen Richtung. Ein internationales Forscherteam rund um den Würzburger Mikrobiologen Prof. Dr. Klaus Brehm hat das Erbgut mehrerer Bandwurmarten entschlüsselt und hofft so, wirksame Medikamente gegen der Erreger entwickeln zu können. Denn die DNA des Erregers ähnelt der vieler Krebszellen, weshalb auch jetzt schon Chemotherapeutika gegen den Wurm zum Einsatz kommen. Vielleicht kann demnächst ein Medikamenteneinsatz noch viel gezielter stattfinden. Der bayerische Rundfunk zitiert den Fachmann: »Klaus Brehm ist überzeugt, dass es in fünf bis sechs Jahren neue Medikamente gegen den Fuchsbandwurm geben wird, die diesen dann zuverlässig töten.«
Quelle: VETimpulse · 24. Jahrgang · Ausgabe 3 · 1. Februar 2015
Vor allem im Frühling und Sommer sind sie unterwegs: muntere, kleine Igel. Putzig trotten sie durch Flora und Fauna und rollen sich einfach ein, wenn ihnen Gefahr droht. Und genau das tun sie auch, wenn ihnen ein Hund zu nahe kommt und aufgeregt an ihnen schnüffeln möchte. Dem Hund bleibt dann nichts anderes übrig, als den Rückzug anzutreten. Doch nicht selten hat er dann schon ein lästiges Souvenir im Fell: Flöhe. Denn Igel haben häufig sehr viele Flöhe, die sich im Schutz des Stachelpanzers ungestört vermehren können. Kommt ein Hund mit einem Igel in Kontakt oder stößt er auf ein verlassenes Igelnest, wittern die Flöhe sofort ihre Chance auf ein neues Opfer und springen auf den Hund.
Und damit ist ein möglicher Teufelskreis eröffnet: Die Flöhe stechen den Hund und legen Eier in sein Fell. Die Eier fallen in die Umgebung des Hundes und entwickeln sich dort über Wochen bis Monate zu neuen Flöhen. Diese wiederum befallen den Hund neu und legen wieder Eier ins Fell, die in die Umgebung fallen…
Das unabhängige, parasitologische Expertengremium European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP) empfiehlt daher, Hunde nach jedem Kontakt mit einem Igel umgehend auf einen Flohbefall zu untersuchen und gegebenenfalls zu behandeln. Der Flohzirkus kann so gestoppt werden, bevor er richtig in Fahrt gekommen ist.
Wie genau man seinen Hund auf Flöhe untersucht und wie einem Flohbefall vorgebeugt werden kann, erklären wir Ihnen hier auf unserer Internetseite.
Giardien? Nie gehört! Viele TierhalterInnen kennen die Parasiten der Gattung Giardien gar nicht. Doch wenn sich Hund oder Katze einmal damit angesteckt haben, werden sie diese so bald nicht mehr vergessen. Denn die winzigen Einzeller, die sich im Darm des Tieres ansiedeln und zu schweren und/oder anhaltenden Durchfällen führen, sind nicht so leicht zu behandeln. Und hat man die Giardien einmal im Haus, kommt es nicht selten immer wieder zu einem neuen Befall. Denn: Gezielte Hygienemaßnahmen sind entscheidend für den Erfolg der Bekämpfung.
Während der kompletten Behandlung des Tieres – und auch danach – müssen Maßnahmen ergriffen werden, die Giardia-Zysten im Umfeld des Tieres bekämpfen. Denn nur so kann verhindert werden, dass sich andere Tiere – aber auch der Patient selbst – immer wieder neu anstecken.
Wichtige Maßnahmen sind:
Weitere Informationen zu Giardien bei Hunden und Katzen, zur Vorsorge und Behandlung sowie den Risiken für den Menschen finden Sie hier.
Sie lauern jetzt überall – ganz gleich, ob beim Spaziergang mit dem Hund, beim Grillabend im Garten oder dem Sonnenbad auf dem Balkon: Mücken. Und sie stechen nicht nur, sie könnten die Gesundheit unserer Vierbeiner unter Umständen sogar ernsthaft gefährden. Denn: Aus einigen südlichen Reiseländern ist bereits bekannt, dass bestimmte Mückenarten durch ihren Stich Krankheitserreger auf Menschen und Tiere übertragen können. Die wohl bekanntesten Beispiele sind die Übertragung der Malaria auf den Menschen und die der Leishmaniose auf Hunde.
In den vergangenen Jahren sind einige dieser im Süden ansässigen Mückenarten nun auch in Deutschland angetroffen worden. Dies birgt die Gefahr, dass auch hierzulande Krankheitserreger über Mücken auf Menschen und Tiere übertragen werden können. Eine Gruppe von WissenschaftlerInnen hat daher beschlossen, die Verbreitung unterschiedlicher Mückenarten in Deutschland näher zu untersuchen. Zu diesem Zweck haben sie das Projekt „Mückenatlas“ ins Leben gerufen, in dessen Rahmen in ganz Deutschland Stechmücken gefangen und untersucht werden. So haben die ForscherInnen herausgefunden, dass es hier derzeit mindestens 49 verschiedene Mückenarten gibt und wo genau diese anzutreffen sind. Gleichzeitig wurde überprüft, ob diese Mücken Krankheitserreger in sich tragen und diese auf Mensch und Tier übertragen können. Zum Glück ist die Gefahr, dass Menschen und Tiere hierzulande durch einen Mückenstich mit einer Krankheit infiziert werden, derzeit noch sehr gering, wenn auch nicht ausgeschlossen. Denn: Ganz aktuell wurde zum Beispiel ein Fall der Übertragung von Dirofilaria repens, dem Erreger der vor allem bei Hunden auftretenden Hautfilariose, bei einem Menschen in Deutschland beschrieben.
Umso wichtiger ist es, den verschiedenen Mückenarten weiter auf der Spur zu bleiben. Und dabei kann sich jeder – auch Sie – aktiv beteiligen. Denn: Je mehr Mücken von möglichst vielen verschiedenen Standorten in Deutschland untersucht werden können, desto besser. Helfen Sie mit, indem Sie Mücken sammeln und an die „Arbeitsgruppe Mückenatlas“ einsenden. Wie das genau geht, erfahren Sie hier.
Sie planen mit Ihrem Hund Urlaub in einem Land, in dem Sandmücken den Erreger der Leishmaniose übertragen können? Ihr Hund war vorher schon einmal in Südeuropa? Dann müssen Sie frühzeitig – mindestens sechs Wochen vor Abreise – aktiv werden, um einen effektiven Impfschutz sicherzustellen.
Denn: Man sollte einen Hund nur gegen Leishmaniose impfen lassen, wenn dieser den Erreger der Erkrankung nicht bereits in sich trägt. Dies lässt sich nur herausfinden, indem ein Bluttest gemacht wird. Erst wenn das Ergebnis eines solchen Tests vorliegt, sollte Ihr Hund geimpft werden. Nach der Impfung vergehen vier Wochen, bis der Impfschutz voll wirksam ist. Außerdem wird vor der Impfung eine Entwurmung empfohlen. Aus diesem Grund ist es ratsam, dass Sie frühzeitig in die Tierarztpraxis gehen, wenn Sie mit Ihrem Hund in Leishmaniose-Gebiete verreisen möchten. Danach können Sie es gelassener angehen, denn nach der Impfung hält der Schutz zwölf Monate und muss erst innerhalb eines Jahres aufgefrischt werden.
Unabhängig von der Impfung sollten Sie Ihren Hund in einem Leishmaniose-Land in jedem Fall mit einem speziellen Mückenschutz-Präparat behandeln. Denn: Die Impfung ist zwar wirkungsvoll, schützt Ihren Hund aber nicht zu 100 Prozent. Optimal ist eine Kombination aus Impfung und Anti-Mücken-Schutz. Geeignete Präparate, die Sandmücken abwehren, gibt es in der Tierarztpraxis. Ihre Wirkung tritt innerhalb weniger Tage ein und hält je nach Präparat rund vier Wochen bis ca. acht Monate an. Es reicht also aus, den Hund kurz vor der Abreise damit zu behandeln und je nach Länge der Reise den Mückenschutz vor Ort noch einmal aufzufrischen.
Der beste Schutz vor Leishmaniose ist natürlich, den Hund nicht mit in die betroffenen Gebiete mitzunehmen. Allerdings, gewusst wie, kann man seinen Hund auch im Urlaub effektiv vor Parasiten und Krankheiten schützen.
Ob an Ihrem Reiseziel ein Leishmaniose-Risiko besteht und welche Maßnahmen zum Schutz Ihres Hundes in diesem Land weiterhin notwendig sind, erfahren Sie in unserem kostenfreien ESCCAP-Reisetest.
Stand: Januar 2023
Im Juli 2017 veröffentlichte der europäische Verband von Veterinärparasitologen ESCCAP die erste Empfehlung für die Bekämpfung von Erkrankungen der wichtigsten Parasiten und Pilzinfektionen bei Heimtieren in Europa: ESCCAP Guideline 07 Control of Parasites and Fungal Infections in Small Pet Mammals. Diesen Leitfaden bietet ESCCAP Deutschland e.V. ab nun auch zum Herunterladen im Tierärztebereich auf esccap.de an.
Die Empfehlung umfasst die häufigsten Heimtiere, denen TierärztInnen und Tiermedizinische Fachangestellte im Praxisalltag begegnen: Kaninchen, Ratten, Mäuse, Wüstenrennmäuse, Meerschweinchen, Hamster, Chinchillas und Frettchen. Zu jedem Heimtier geht die Empfehlung auf die wichtigsten parasitären Erkrankungen sowie Pilzerkrankungen und das Zoonoserisiko ein.
VeterinärmedizinerInnen erhalten hier praxisorientierte Informationen und Angaben zu einzelnen Parasiten, deren Behandlung sowie den entsprechenden Präventionsmöglichkeiten. Da es nur wenige zugelassene Behandlungen für Parasiten- und Pilzinfektionen bei Heimtieren gibt, finden sich in der Empfehlung off-label Verwendungen. Während in einigen europäischen Ländern Ausnahmen für die Verwendung nicht lizenzierter Produkte gewährt werden, trifft dies für einige Länder nicht zu. Entsprechend ist es eine tierärztliche Entscheidung, welche Medikamente zu verwenden sind.
Die ESCCAP-Empfehlung 7 Control of Parasites and Fungal Infections in Small Pet Mammals ist aktuell nur in englischer Sprache verfügbar. Die Behandlungsempfehlungen sind in dieser Version noch nicht länderspezifisch adaptiert. Eine Version in deutscher Sprache mit entsprechenden Anpassungen an die in Deutschland geltenden länderspezifischen Behandlungsempfehlungen durch ESCCAP Deutschland e.V. ist in Planung. Um TierärztInnen jedoch den Zugang zu den europäischen Therapieempfehlungen zu erleichtern, wird die europäische Version bereits in dieser Form angeboten.
© ESCCAP Deutschland